Braun, der Motor der Ölpumpe wird elektromagnetisch angesteuert. Nicht die Lamellenkupplung selbst, die läuft im Ölbad. Zeitlich gesehen läuft es so ab: Ansprechen des E-Motors der Lamellenkupplung, Aufbau des benötigten Öldruckes, Ansteuerung der Lamellenkupplung. Das braucht ein paar Millisekunden. Deshalb spannt Nissan die Allrad-Koppelung immer vor, um sofort die Lamellenkupplung aktivieren zu können. Das funktioniert sehr gut.
BMW z. B. steuert die Lamellenkupplung komplett elektrisch (geht schneller).
Insofern spielt es bei kritischer Betrachtung des (theoretischen) Reifenverschleisses schon eine Rolle ob nur mit Vorderrad- oder mit allen 4 Rädern beschleunigt wird.
Hallo CAROGO
Anbei die Funktionsweise des ALL-MODE 4x4 Systems. Da ist nirgendwo eine Hydraulik im Spiel. Es wird alles rein elektromagnetisch angesteuert.
Viele Grüsse
Braun
Funktionsweise
Während des Betriebs im Auto-Modus wird das Drehmoment auf das Getriebe und das Verteilergetriebe übertragen. Vom Verteilergetriebe-Ausgang werden über eine kurze Welle die Vorderräder angetrieben.
Sensoren – verlinkt mit dem Motorsteuergerät – überwachen ständig Motordrehzahl, Raddrehzahl, Lenkwinkel, Quer- und Längsbeschleunigung sowie Gierwinkel-beschleunigung, um plötzlich auftretenden Schlupf an den Rädern zu kontrollieren.
Vor dem hinteren Achsantrieb sitzt eine elektromagnetisch angetriebene Mehrscheibenkupplung, die einen Antrieb sowohl über die Vorder- als auch über die Hinterachse gewährleistet. Ihre Hauptkupplung ist verbunden mit der Kardanwelle, die Steuerkupplung wiederum mit dem Achsantrieb.
Die Steuerkupplung verfügt über ein Nockensystem mit zwei Scheiben, die auf beiden Seiten mit asymmetrischen Rillen versehen und durch eine Reihe von Kugellagern voneinander getrennt sind. Zur Aktivierung des Hinterradantriebs wird die Steuerkupplung durch einen Elektromagneten betätigt, der dafür sorgt, dass eine der beiden Scheiben abgebremst wird und sich das Kugellager zu einem Ende der Rillen bewegen kann.
Somit wird eine Trennung der Scheiben bewirkt, wodurch wiederum ein Druck auf die Hauptkupplung ausgeübt wird. Folglich wird das Drehmoment auf die beiden Scheiben verteilt, damit letztlich die Hinterräder angetrieben werden können.
Die Hauptkupplung überträgt das Drehmoment in Abhängigkeit von dem Strom, der dem Elektromagneten zugeführt wird, und dem resultierenden Belastungsdruck. Ein Drehmomentbegrenzer verhindert, dass zu viel Drehmoment auf die Hinterräder übertragen wird.
Wird die Lock-Funktion angewählt, so wird der Elektromagnet über das Steuerungsgerät mit der größtmöglichen Menge an Strom versorgt. Dies bewirkt, dass die Nockenscheiben der Steuerkupplung maximalen Druck auf die Hauptkupplung ausüben, um bei niedrigeren Geschwindigkeiten eine feste Drehmomentverteilung von 50:50 zu erreichen.