Nuno
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...Und ernsthaft: Bei 230.000 km Laufleistung kann sowas schon mal vorkommen....
Hallo ... also die Pleuellager der Motoren sind Gleitlager und bestehen aus mehreren Schichten. Die ersten Schichten sind (relativ) weich, die nächsten jedoch (relativ) hart (Notlaufschicht). Warum.. Darum - Die Hubzapfen der Kurbelwelle sind gehärtet und es ist nicht gerade von Vorteil, wenn das Pleuellager genauso hart wäre, es würde den Anforderungen die daran gestellt werden nicht gerecht werden: Bei hoher Drehzahl, unter voller Belastung und kurzzeitigem Abreissen des Ölschmierfilmes, würde es die Lauffläche der Hubzapfen schädigen, sie würden dann "einlaufen", da sie mechanischen Kontakt haben und aufeinander reiben. Nun passiert aber genau das, wenn sich das Pleuellager schon in der Notlaufschicht befindet, je nach Motor, Fahrweise und Öl zwischen 150.000 und 300.000 km. Bei Motoren mit Automatikgetriebe oder relativ hohen Hubraum, liegt diese Grenze durch das niedrige Drehzahlniveau auch entsprechend hoch. Die Pleuellager werden am meisten ab einer Drehzahl von + 4.500 u/min stark belastet. Durch die mit der Zeit dann sehr unebenen Flächen am Pleuellager reisst der Schmierfilm immer häufiger ab, dadurch erhitzen sich der Hubzapfen, Pleuellager und Pleuel so stark, dass sie miteinander verschweißen. Die Folge, das Pleuel reißt ab und schlägt ein nahezu faustgroßes Loch in den Motorblock. Danach sind zumindest Kurbelwelle, Pleuel, Kolben und nicht zuletzt der Block ein Fall für den Schrottplatz. Da es vorzugsweise bei hohen Drehzahlen passiert und der Kolben des abgerissenen Pleuels oben noch ein paar Ventile mit in den Schrott reißt (welches dann auch den Zylinderkopf zu einem Klumpen Altmetall werden lässt ), sowie austretendes Öl nicht selten über den heißen Krümmer rinnt und Feuer fängt, sei nur am Ende erwähnt. Kurzum ein Pleuellagerschaden bedeutet in jedem Fall: Kapitaler Motor-Totalschaden.
Bei normaler Fahrweise ist damit aber beiweiten bei angegebener Laufleistung nicht zu rechnen. Also immer schön sachte fahren und nicht allzu hoch aufdrehen