Moin,
ich habe nach den diversen Horrormeldungen zum MR9 inzwischen einmal in den anderen Foren wie Laguna, Espace etc. recherchiert, wo diese Motoren inzwischen meist höhere Laufleistungen erreicht haben. Resümee: High-Tech-Motor in Sparstoffkonstruktion.
Wie ich gelesen habe, sollte man spätestens bei 150.000 km die Pleuellagerschalen (ca. 90 € der Satz) und die Ölpumpe (ca. 150 €) wechseln, wenn man länger Freude an seinem Auto haben möchte. Die Arbeit kann im Prinzip jeder gute Schrauber durchführen, der Motor muß dazu nicht ausgebaut werden.
Die Kosten sind also überschaubar, insbesondere, wenn man sie zu den hier genannten 10.000 € für einen Motorwechsel beim :mrgreen: setzt. Die Preise sind völlig überzogen, entweder ein guter Gebrauchter aus der Bucht, den eine freie Werkstatt einbaut, oder man begibt sich zu einem Motoreninstandsetzer in der näheren Umgebung.
Man ist ja gewohnt, daß ein Automotor bei halbwegs vernünftiger Pflege die halbe Million ohne Probleme absolviert, aber die Zeiten sind vorbei. Seit es Ignazio Lopez gab, werden Fertigungsprozesse bis auf den Zehntel Cent optimiert, damit sich die Aktionäre freuen. Es geht schon lange nicht mehr darum, gute Autos zum vernünftigen Preis zu bauen, sondern darum, sich die Taschen (bzw. die der Aktionäre) zu füllen.
"Billig will ich" und "Geiz ist geil" haben die unheilvolle Allianz komplettiert und man muß sehen, wie man damit als Autofahrer klarkommt. Die hohen Laufleistungen vergangener Tage, wie sie durch die Fortschritte bei der Fertigung und der Schmierstoffentwicklung erzielt wurde, sind längst kassiert worden, moderne Motoren haben weder thermische Reserven noch Notlaufeigenschaften, sondern überleben gerade mal die Garantiezeit. In Sachen Haltbarkeit sind wir durch Verwendung von Billigschrott auch an neuralgischen Punkten wieder in den 60ern abgekommen. Da war bei 100.000 km auch das Ende schon nahe. Moderne Öle können hier zwar viel retten, sind aber am Ende der aktuell zugemuteten Inspektionsintervalle dafür auch restlos abgelutscht.
Also gilt es wieder mehr, auf Opa zu hören und einen kalten Diesel niemals jagen und ihm jährlich oder alle 10.000 km (je nachdem) einen Öl- unf Filterwechsel gönnen. Das hilft schon mal weiter. Glücklich, wer noch eine Ölablaßschraube sein eigen nennt, denn die wurden von findigen Kaufleuten inzwischen bei den ersten Motoren eingespart. Bei Automatikgetrieben macht man das schon länger, man kann aber mit etwas Geschick selbst eine Ablaßschraube nachrüsten. Warum? Weil beim Absaugen durch den Ölstab jede Menge Abrieb im Motor zurückbleibt, der der Lebensdauer danach wenig zuträglich ist. Gleiches gilt für den Ölfilter. Moderne Öle enthalten viele schmutzlösende Additive, die dannnach einem Ölwechsel erst einmal den schmutzigen weil nicht gewechselten Filer reinigen. Dieser filtert die aufgebrauchte nAdditive samt dem gelösten Schmutz im nächsten Durchgang dann wieder aus - ungemein wirkungsvoll.
Grüße
El